Ein auf den ersten Blick vielversprechender und auch häufig genutzter Ansatz ist es, positive Beispiele, sogenannte best practice, zu beschreiben und zur Nachahmung anzuregen. Gerade im kirchlichen Umfeld wird mit solchen Modellprojekten geworben. Es gibt bei genauerem Hinsehen durchaus wunderbare Bespiele von innovativen Projekten und es werden dazu ganze Konferenzen veranstaltet (wahlweise auch Publikationen veröffentlicht), die solche Beispiele sammeln und zugänglich machen. Letztlich sind mir aber keine Beispiele bekannt, die solche Musterprojekte erfolgreich nachgeahmt haben.
Bei genauerem Hinsehen muss das auch nicht verwundern. All diese Vorhaben, die wie auf wunderbare Weise für sich einen positiven und produktiven Ansatz für Veränderung gefunden haben, sind meist einen langen und nicht selten auch mühseligen Lernweg gegangen; vor allem aber einen individuellen Lernweg. Und so vergleichbar z. B. die eine evangelische Dorfgemeinde mit der anderen evangelischen Dorfgemeinde auf den ersten Blick auch scheint, so individuell sind die Menschen und die Erfahrungen in diesen Gemeinden. Und so spezifisch sind letztendlich auch die aus den Erfahrungen und Lernwegen abgeleiteten Handlungskonzeptionen. Best practice taugt vielleicht zum eigenen Schulterklopfen, aber mit Sicherheit nicht dazu, positive Bilder für Andere zu erschließen.
Tatsächlich lohnen dagegen würde sich ein Blick hinter die Kulissen dieser best practice-Beispiele bzw. auf ihren Entstehungsprozess. Nicht also auf das zu sehen, was am Ende dabei herauskommt, sondern WIE diese Projekte ihren den Weg gegangen sind. Dieses WIE fragt nach dem Prozess, nach der Methode des Lernens. Das WAS ist letztlich zweitrangig und ergibt sich aus der je individuellen Beantwortung der gestellten Fragen und den Konsequenzen aus der Reflektion der je eigenen Bedingungen.
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